Den Alltag im Club stellt hauptsächlich der Dienstag dar. Die Ersten sieht man gegen 09:00 Uhr erscheinen. Die Ersten ziehen gegen 12:00 Uhr..... Am Wochenende, speziell sonnabends ist Zeit für die Berufstätigen und die Fluggäste. Alles passiert nicht so ernst, erzählt und gescherzt wird viel und dazwischen, wenn ein Pilot da ist, soll (eigentlich) geflogen werden. Auch nützliche und notwendige Dinge müssen erledigt werden, wie zum Beispiel Hilfeleistung bei der Warung unseres Flugzeuges und die Rasen- und Vorgartenpflege.
Historie hautnah erleben
Jeder am Flugsport oder auch der historisch interessierte Magdeburger kann seine Neugier zur Zeit konkret befriedigen. Seit einiger Zeit ist einer der wenigen, in Deutschland noch vorhandenen Schulgleiter "SG 38" fertig restauriert. Er ist seit dem Jahr 2014 im Technikmuseum "Hugo Junkers" Dessau Ausstellungsstück.
Die Bezeichnung SG 38 verweist schon auf das Jahr der Konstruktion: 1938. Unser Exemplar ist jedoch etwas jünger und stammt aus dem Jahr 1954. Der Schulgleiter ist ein frühes Segelflugzeug, das vorrangig zur Anfängerschulung genutzt wurde. Die ersten Hopser wurden nach einem Gummiseilstart gemacht. Der Schulgleiter wurde von einer Mannschaft festgehalten, von einer anderen wurde ein Gummiseil straff gezogen. Auf Kommando ließ die Haltemannschaft los und der Schulgleiter flog mit dem Flugschüler in wenigen Meter Höhe ein paar hundert Meter lang über den Platz. Nach der Landung musste das Segelflugzeug wieder zurückgezogen werden.Bald wurde auch eine Winde eingesetzt. Bis Ende der 1950er Jahre wurde der Schulgleiter geflogen, ehe er endgültig durch leistungsstärkere Segelflugzeuge ersetzt wurde.
Der Zahn der Zeit hat dem Fluggerät ganz schön zugesetzt. Um ihn vor dem Verfall zu retten, haben sich der Magdeburger Segelfliegerverein und der Traditionsfliegerclub "Hans Grade" Magdeburg zusammengetan und mit der Restaurierung begonnen.
Der Schulgleiter wird sich zwar nie wieder in die Luft erheben - allein die Kosten für Zulassung und technische Abnahme würde die Möglichkeiten beider Vereine weit überschreiten - aber er wird wieder aussehen wie neu. Und fliegen - würde er auch, darf er aber eben nicht.
Die Senioren Werner Naujok, Joachim Broutschek und Helfer investieren ihr Know how und viel Zeit, um das museumswerte Stück der Nachwelt zu erhalten. Alle haben ihr Herz außer an ihre Gattinnen auch an das Fliegen verloren. Einer - Werner Naujok, (Jahrgang 1933) - hat auf dem Schulgleiter das Fliegen erlernt, der andere - Joachim Broutschek, (Jahrgang 1942) - wurde erst mit fast 60 Jahren Pilot. Aber beide haben sich voll und ganz dem Flugsport verschrieben.
Wer sich also für diesen Oldtimer interessiert, kann sich dienstags, an jedem Wochenende und an den meisten anderen Wochentagen selbst vor Ort informieren. Am östlichen Ende des Flugplatzes in der Otto-Lilienthal-Straße (neben der Ottersleber Chaussee) ist der Traditionsfliegerclub "Hans Grade" auf dem Flugplatz zu finden.
........ es helfen viele mit.
wird fortgesetzt
verfasst / Bild: Klaus Fischer